Virales Marketing: Alerta, alerta, Social Guerilla!

„Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“ Diese Losung des umstrittenen Freiheitskämpfers Che Guevara gilt auch für Marketingstrategen – gerade im Zeitalter der sozialen Medien. Aber wie geht das eigentlich: Social Guerilla Marketing?

„Guerilla“ ist eine Verkleinerungsform des spanischen guerra und bedeutet in etwa „Kleinkrieg“. Die Idee: mit List, Täuschung und unvorhersehbaren Aktionen einen überlegenen Gegner bezwingen. Auf das Marketing übertragen heißt das, mit radikalen Ideen möglichst viele Menschen zu „überraschen“ und damit maximale Aufmerksamkeit zu erzielen.

Was das mit Facebook & Co. zu tun hat? Sehen Sie sich mal einige der Merkmale an, die der Namensgeber des Guerilla-Marketings, Jay C. Levinson, in den 1980er Jahren zusammengetragen hat:

  • Vor allem für kleine Unternehmen und Selbständige geeignet
  • Nischen sind einer breiten Diversifikation an Produkten/Dienstleistungen vorzuziehen
  • Kampagnen kombinieren mehrere Marketinginstrumente
  • Je kleiner die Zielgruppe, desto besser. Der Idealfall: eine individuelle Ansprache.

Was fällt Ihnen auf? Richtig: Soziale Medien können genau das leisten! Sie sind das perfekte Terrain für eine virale Guerilla-Kommunikation.

Der Kampf geht weiter – im Social Web

Entgegen hartnäckiger Gerüchte braucht es für Guerilla-Marketing übrigens mehr als Mut. Gerade weil sich Unternehmen damit mitunter in rechtlichen Grauzonen bewegen, sind eine klare Strategie und perfekt aufeinander abgestimmte Aktionen ein Muss – ein kleines Budget reicht dafür meist nicht.

Die Liste möglicher Methoden ist lang: von Mundpropaganda über Bluejacking, von Schleichwerbung bis Streetbranding. Hier die wichtigsten Taktiken für eine virale Kampagne im Ho-Chi-Minh-Style. Aber Achtung: Anwendung auf eigene Gefahr …

  • Ambush Marketing. Nahezu täglich wird eine neue Sau durchs digitale Dorf getrieben. Ob Trump-Skandälchen, Serien-Hype oder Chewbacca-Maske: Springen Sie auf und reiten Sie die Welle. Bevor es andere tun.
  • Buzz Marketing. In Zeiten von Facebook und Co. beeinflussen Empfehlungen die Entscheidungen von Käufern so stark wie nie zuvor. Die wirksamsten Booster sind kostenlose Produktproben: Fordern Sie die User in den Netzwerken zu Bewertungen auf und warten Sie auf den Buzz.
  • Moskito Marketing. Wer sich auf den Rücken eines Riesen stellt, kann nicht nur weiter schauen – er wird auch selbst besser gesehen. Nutzen Sie die Bekanntheit oder Sichtbarkeit eines Konkurrenzprodukts, spüren sie dessen Schwächen auf und stechen sie zu.
  • Sensation Marketing: Fingieren Sie doch einfach mal ein Attentat. Oder setzen Sie noch einen drauf: Täuschen Sie eine Täuschung vor. Dann verbreiten Sie die schlimme Botschaft auf Twitter & Co. Wenn die Aufregung am größten ist, lösen Sie den Spaß auf. Aber Achtung: Die Taktik kann leicht zum medialen Bumerang werden.

Konnten Sie ein paar Ideen für Ihre Kampagne mitnehmen? Dann auf ans Werk, Social Guerilla. Alerta, alerta!

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